Tipps und Faqs


FRAGEN ÜBER FRAGEN

Welche Gitarre ist die Richtige?

Kids:

Kinder bis 11 Jahre sollten mit einer klassischen 1/2 oder 3/4 Gitarre anfangen. Das Spiel mit dem Plektrum (E-Gitarre) ist für Kinder in diesem Alter meist zu kompliziert. Hier werden die Saiten mit dem Daumen angeschlagen. Einfache Melodien und Rhythmen sind Inhalt des Unterrichts.

Ab dem 11. Lebensjahr gilt:

Generell ist ab diesem Alter die Aussage: ´zuerst klassische Gitarre und dann E-Gitarre´ falsch. Beide Instrumente klingen völlig verschieden und die Spieltechniken sind oft sehr unterschiedlich. Ab dem 11. Lebensjahr ist es möglich, direkt mit der E-Gitarre anzufangen. Dazu gibt es E-Gitarren für Kinder mit kleiner Mensur, mehr dazu unter Gitarrenkauf.

Jugendliche / Erwachsene:

In erster Linie ist natürlich der Musikgeschmack richtungsweisend für die Wahl seines Lieblingsinstrumentes. Einige Dinge gibt es jedoch auch hier zu bedenken:

Beginner: Westerngitarre oder E-Gitarre?

Viele Anfänger, sowohl Jugendliche als auch Erwachsene, haben erhebliche Probleme, wenn sie mit einer Stahlsaiten bespannten Westerngitarre beginnen. Die meisten verlieren nach ein paar Wochen die Geduld.

Dies hat folgende Bewandtnis:

Der Anfang auf der Gitarre gestaltet sich, z.B. im Vergleich zum Klavier, relativ schwer. Zur Veranschaulichung folgendes Beispiel: Beim Klavier erklingt ein korrekt gestimmter, gut klingender Ton (sofern sich das Instrument in einem guten Zustand befindet), sobald man eine Taste niederdrückt. Dazu braucht man weder Hornhaut, noch besonders viel Kraft. Damit dies bei der Gitarre der Fall ist, sind mehrere Voraussetzungen notwendig:

  • Die Gitarre muss gestimmt sein (für den Anfänger meist kein leichtes Unterfangen)

  • Die Saiten müssen bei einem Akkord mit einem gewissen Druck auf die Bundstäbchen gedrückt werden. Dabei darf, je nach Akkord, ein Finger der Greifhand nicht die umliegenden Saiten berühren, dies führt zu unsauberen und unschönen Klängen. Ist der Druck oder die Position der greifenden Finger nicht genau richtig, klingt es nicht schön. Schnarren und andere Nebengeräusche sind das Ergebnis.

Und gerade für den letzten Punkt ist eine Westerngitarre so ziemlich das Mieseste, was einem Anfänger unter die Finger kommen kann. Zumal der Anfänger in der Regel eine Westerngitarre der unteren Preisklasse erwirbt. Bei 90% dieser Gitarren ist der Spielkomfort miserabel.
Damit diese Gitarren einigermaßen gut klingen, stattet man sie oft mit dickeren Stahlsaiten aus. Dann kommt der hohe Abstand zwischen Saiten und Griffbrett dazu.

Man braucht also viel Kraft, Geschicklichkeit und die entsprechende Hornhaut auf den Fingern, um diese Gitarren vernünftig bedienen zu können, und dies ist bei Anfängern eher selten der Fall. Spätestens beim ersten Barré-Akkord steht der Schüler vor einem scheinbar unüberwindbar großen Hindernis. (Ich möchte der Vollständigkeit halber noch erwähnen, dass es exzellente Westerngitarren gibt, die sich hervorragend spielen lassen und unglaublich gut klingen. In der Regel sind diese jedoch im höher gelegenen Preissegment anzutreffen.)

Anders bei der E-Gitarre: da der Ton elektrisch durch einen Tonabnehmer verstärkt wird, kann die Saite viel dünner sein. Zudem lassen sich geringere Abstände zwischen Saiten und Griffbrett realisieren. Hier findet man selbst in der Preisklasse für Einsteiger komfortabel zu spielende Instrumente.

Meine Empfehlung: Bis sich die Hornhaut und Muskulatur entwickelt hat, sollte man der E-Gitarre zugewandt bleiben. E-Gitarre macht eine Menge Spaß!!! - versprochen.



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Unterschied Westerngitarre - klassische Konzertgitarre?

Eine Westerngitarre wird mit Stahlsaiten bespannt, eine Klassische mit Nylonsaiten. Nylonsaiten lassen sich mit viel weniger Kraftaufwand niederdrücken, und eignen sich somit auch für Einsteiger. Klassische Gitarren werden in der Regel mit den Fingern gezupft, Westerngitarren mit Plektrum gespielt (Ausnahmen bestätigen die Regel - im Prinzip ist alles erlaubt, was gut klingt). Dies ist der Grund, weshalb die Abstände zwischen den Nylon-Saiten einer klassischen Konzertgitarre größer sind, als bei einer Western- oder E-Gitarre (der Saitenabstand zwischen den Saiten dieser Gitarrentypen ist gleich).

Bloß nicht:

Man sollte jedoch nicht versuchen, auf eine klassische Gitarre Stahlsaiten aufzuziehen: Stahlsaiten entwickeln bei normaler Stimmung gegenüber Nylonsaiten eine wesentlich höhere Spannung und würden wahrscheinlich die Konzertgitarre zerstören.

Wie lange soll man üben?

Die Länge einer Übesession ist halb so wichtig wie die Regelmäßigkeit, mit der sie erfolgt: Einmal in der Woche 2 Stunden üben ist weniger sinnvoll, als 4 Tage a 30 Minuten zu üben. Generell fürs Üben gilt: LANGSAM SPIELEN!!!!

Muss ich Noten lernen, wenn ich das Gitarrenspiel erlernen möchte?

Nicht unbedingt, sie ermöglichen jedoch musikalische Zusammenhänge leichter zu begreifen und zu verinnerlichen.

Lohnt es sich, im Alter mit dem Gitarrenspiel anzufangen?

AUF JEDEN FALL: der Spaß steht im Vordergrund! Üben müssen wir alle, egal ob Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi. Gitarrespielen macht Spaß, von Anfang an, egal wie alt man ist!

Was brauche ich zusätzlich, um das Gitarrespielen zu erlernen?

OK, am Anfang unbedingt ein Stimmgerät. Mit der Zeit bekommt man Routine, und man kann dann schon mal darauf verzichten.

Metronom ist irgendwann ein nicht unwichtiger Bestandteil des Unterrichts.

die Möglichkeit Übe-Songs abzuspielen, sollte auch vorhanden sein. Eine Aufnahmemöglichkeit fürs eigene Spiel, ist ebenfalls zu empfehlen.

Hilfreich sind Notenständer und Gitarrenständer.

An dieser Stelle eine Bitte von mir: hängt eure Gitarre mit einem Gitarrenhalter an die Wand oder stellt sie griffbereit gut sichtbar in eure Wohnung. Wenn Ihr euer Instrument SEHT, wollt Ihr auch darauf spielen, liegt es im Koffer unterm Bett, passiert nichts!